Wir entscheiden uns die Autobahn zu verlassen, es ist wirklich anstrengend hier nicht einzuschlafen vor lauter Langeweile. Und so suchen wir uns ein Café für unser Frühstück. Den ersten wirklich wichtigen Kaffee hatte ich zwar schon zu Hause, aber es muss Nachschub her. Frische Brötchen, Aufschnitt, Käse und Marmelade, was braucht man mehr.
Frisch gestärkt geht es nun weiter. Ab hier aber dann auf der Landstraße, noch mit dem Navigationsprofil schnelle Route, aber auch das lässt sich ja noch ändern. Gute 480 km stehen für heute auf dem Plan, zumindest laut Google.
Jeder der mich kennt, der weiß, bei Alex Adventures ist nicht so gewiss, wie die Abkürzung, die sich als erheblicher Umweg entpuppt, oder die Schotterpiste anstatt der asphaltierten Straße. Die Kilometer schmelzen dahin, die Sonne lacht und die Laune ist richtig gut. Fahren und genießen, und das schon am ersten Tag, der absolute Wahnsinn. Je weiter wir kommen, desto entspannter fühlt es sich an. Urlaub pur, kein Stress, auch wenn das Handy immer mal wieder klingelt. Ich gehe halt einfach nicht dran.
Der Hunsrück, hier unten am Rhein, irgendwie bekannt, aber doch irgendwie auch nicht. Es ist eine der Regionen, in denen wir früher MTB-Rennen gefahren sind. Es kommen schöne Erinnerungen hoch. Anstrengung, Schweiß, Flüche, aber es war immer großartig, auch wenn man sich oft gefragt hat, warum man sich so quält.
Naja, heute sind wir mit den Motorrädern hier unterwegs, und was soll ich sagen, es ist definitiv auch sehr schön. Vor allem ist es für uns mehr Genuss, wenn man motorisiert, unterwegs ist. Pause zum Trinken oder für Bilder stehen alle Nase lang an. Ob wir so heute wirklich noch ankommen?
Das Navi sagt aktuelle Ankunft um 15:46 Uhr, also alles noch gut. Genug Zeit zum Träumen und die Landschaft aufzusaugen. Frankreich, Vogesen, immer wieder ein Traum, und von mir mehr als liebgewonnen. Wir überqueren total unspektakulär die Grenze, ein Schild im Augenwinkel, mehr ist da nicht. Und schon kurze Zeit später können wir die ersten typisch Elsässer Dörfer in ihrer Farbenpracht bewundern.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Was ist denn bitte eine Stunde? Nichts, wenn man aus dem Staunen nicht herauskommt. Noch knappe 60 Kilometer sind angesagt. Das wird ein Klacks, so denken wir uns das zumindest.
Unsere Ankunft haben wir bei den anderen schon angekündigt. Schließlich kann es nicht mehr sooo lange dauern. Die Kilometeranzeige schrumpft immer weiter, nur noch 14 an der Zahl. Gute 480 km haben wir bereits auf der Uhr. Das Ziel scheint zum Greifen nahe.