Die Burgen und Schlösser werden größer, immer öfter sind diese als Museen zu besuchen.
Leider scheint hier in Frankreich der Samstag eher unserem Sonntag zu gleichen, nur das fast alles zu hat, auch Museen. So bleibt nur das Bestaunen von außen. Dennoch beeindruckende Bauwerke, zu deren Geschichte ich oft gerne mehr erfahren würde.
Damit es nicht langweilig wird, mal wieder ein Stück TET. Hier in der Region sollen es überwiegend Schotterpisten sein. Oh, hier schon links, ups vorbeigefahren. Dann müssen wir halt mal wieder drehen. Ich biege dann aber doch richtig ab.
Hier sehen die nicht geteerten Straßen doch ein wenig anders aus. Feinster weißer Schotter, so wie man ihn zu Hause von Einfahrten kennt. Irgendwie wirkt das versnobt, völlig fehl am Platz. Aber das gehört so, der Schotter ist von hier und wurde nicht extra hergebracht.
Der Weg ist fest, also so richtig fest. Erst mal richtig angasen, was geht da eigentlich so? Wie verhält sich das denn so? Man lernt ja. Je früher man schaut wie der Untergrund reagiert, desto weniger Überraschungen gibt es.
So jetzt aber, zweiter Gang, Hahn auf, da rutscht nichts, also weiter. Dritter, vierter, fünfter, bei 120 km/h gehe ich von Gas, Wahnsinn, Grip pur.
So geht es etliche Kilometer weiter. Immer an einem kleinen Bach entlang. Ich bin mitten in irgendeinem Naturschutzgebiet, welches 2015 einmal ausgezeichnet wurde. So sagen es zumindest etliche Schilder hier am Wegesrand. Das ist irgendwie verrückt. Bei uns dürfte man höchstens mal mit dem Fernglas reinschauen oder mit den Plüschpantoffeln gucken gehen. Hier darfst du mitten durch fahren.
Ich bin gut gelaunt, die Temperaturen steigen langsam. Immerhin kommen wir auf 18°C.
Der Schotter hört in einer Art Wendekreis auf. Ich mache Pause. Setzte mich auf einen Baumstamm und esse etwas. Hmm, scheinbar hört der Weg hier auf. Geradeaus geht etwas weiter, das sieht aber mehr nach Rückespuren von letzten Holztransport aus.
Und nun? Ich schaue auf das Navi und gehe einige Meter. Hier links geht es weiter. Aha, und wohin bitte schön? Ich laufe auf der Wiese herum und suche nach einem Weg. Mit viel Phantasie kann man hier Reifenspuren erkennen. Denen gehe ich mal nach. Es geht mitten in den Wald. Wir haben klassischen erdigen Waldboden, recht locker, kleine Steine drin. Hier und da ein paar Äste aber nichts Wildes. Einen richtigen Weg kann ich aber noch nicht erkennen. Ach was solls, ich versuche es einfach.
Also den Motor an und los. Langsam den Trial suchend, fahre ich im ersten Gang. Ich denke so um die 25 km/h könnten es gewesen sein. Ich fahre stehend um mehr sehen zu können. Es klappt, naja bis zu einer dicken Wurzel. Nicht vom Gas gehen, drüber rollen. Das Vorderrad rollt fast unmerklich drüber. Da bricht das Hinterrad aus, zu früh am Gas gewesen. Ich will korrigieren und schon stecke ich im Matsch, vorne und hinten, schön vom festen Untergrund runter in den Schmodder.
Motor aus, verschnaufen, erst einmal den Schrecken sacken lassen. Ich ruckle mal ein wenig am Mopped. Hmm da geht nicht wirklich viel. Anmachen, Gas geben, wir schaukeln ein wenig. Ok, das könnte ein Plan sein. Immer schön vor und zurück, die Kuhle ausfahren. Nach ein paar Minuten bin ich dann draußen. Das ging doch schneller als gedacht.
So, nun aber mehr die Augen auf bei der Linienwahl und vor allem bei der Blickführung. Dann geht es los. Es klappt, ich bleibe auf der Spur, und die ist immerhin gute 15 cm breit. Daneben sind immer wieder große Schlammpfützen. Der Weg führt einen guten Kilometer durch den dichten Wald. Immer leicht bergauf und eigentlich ein schöner Singletrail, wie ich die gerne mit dem MTB fahre.
Puhh geschafft, irgendwie hat ja jeder Untergrund so seine Tücken.
Nun aber erst mal wieder ein Stück Straße fahren. Es geht durch kleine Dörfer. Die sind alle wie ausgestorben, man sieht kaum Menschen auf den Straßen. Wo sind die denn alle, es ist doch schließlich Wochenende? Manchmal sieht man Familien in den Obstgärten, wo sie Fallobst auflesen oder die letzten Früchte von den Bäumen pflücken.