Los geht es jetzt, am Freitagmorgen, die Anreise zum Kurvenräubern. Es ist halb sieben, alles ist gepackt und Lucia startklar. Ich bin heute mit der Africa Twin unterwegs. Es soll diesmal Offroad lastiger werden, daher wird Betty geschont.
Die heutige Fahrt soll es in sich haben. 680 km sind es bis zum Klaus, und danach noch gute 100 km gemeinsam bis zur Unterkunft. Die Wettervorhersage ist jetzt nicht gerade so, dass sie zum Motorradfahren einlädt, aber ich will nicht meckern, noch ist es schließlich trocken.
Eigentlich sträube ich mich vehement dagegen Autobahn zu fahren. Wir als Motorradfahrer sind hier definitiv die schwächsten Verkehrsteilnehmer auf der Straße. Viele Autofahrer können keine Geschwindigkeiten abschätzen oder wissen, wie es ist Motorrad zu fahren. Erfahrungen mit Seitenwind oder Windsog beim Vorbeifahren sind da Fehlanzeige. Hier sind es oft die Kleinlaster, die dann mit 160 km/h an dir vorbei brettern, gedanklich schon beim einscheren sind und dich oft zum Bremsen zwingen, weil sie schon wieder vergessen haben, dass sie da gerade überholt haben.
Die Autobahn ist dann der einzige Ort wo ich stets als leuchtend gelbe Kugel mit Warnweste unterwegs bin. Immer in der Hoffnung, dass ich dann vielleicht doch besser gesehen werde.
Die Fahrt runter zu Klaus und Karolina ist, entgegen der Vorhersage, weitestgehend trocken, also zumindest ohne Regen. Die Straßen sind immer mal wieder feucht, zum Teil sogar richtig nass, aber alles in allem fährt sich heute recht entspannt.